Fuß annähen nach Amputationsverletzung – ein einfacher Eingriff?

Amputationsverletzungen von Fuß oder Unterschenkel im Zuge eines Unfalls sind seltene aber dramatische Ereignisse in einem traumatologischen Zentrum.

Im Zuge meines letzten Nachtdienstes wurde eine solche Verletzung erfolgreich im UKH Lorenz Böhler versorgt. Doch was sind die wichtigsten Arbeitsschritte wenn der Fuß „wieder angenäht“ wird?

Prinzipiell handelt es sich hierbei um sogenannte Makroreplantationen. Diese Eingriffe sind nur unter besonderen Umständen, einer hochwertigen apparativen Ausstattung des Spitals und einer eingespielten Mannschaft von medizinischen Spezialisten erfolgreich durchzuführen.

In einem ersten Schritt müssen die durchtrennten Knochen aneinander gefügt und in dieser Position fixiert werden.

Dann ist es in mühseliger Kleinarbeit notwendig sämtliche wichtige Gefäß und Nervenstümpfe aufzusuchen und freizulegen. Schrittweise werden erst die durchtrennten Venen, dann Arterien und zuletzt (wenn möglich) die Nerven vernäht.

Bei den meisten Verletzungen bestehen zerrissene und gequetschte Wundränder und Weichteildefekte. Diese müssen in einem letzten aufwändigen Arbeitsschritt plastisch gedeckt werden um eine adequate Durchblutung sicherzustellen und eine Heilung zu ermöglichen.

Im oben geschilderten Fall haben meine Kollegen über 11h operiert um eine Extremität zu retten – bei erfolgreichem Ausgang für die Patientin sehr gut investierte Zeit!